Partner
Services
Statistiken
Wir
Franck Carducci: The Answer (Review)
Artist: | Franck Carducci |
|
Album: | The Answer |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock/Hardrock |
|
Label: | Eigenpressung/Just For Kicks Music | |
Spieldauer: | 69:59 | |
Erschienen: | 29.11.2019 | |
Website: | [Link] |
Gibt es so etwas wie Hippie-Prog? Wenn ja, könnte der Türöffner dafür FRANCK CARDUCCIs „(Love Is) The Answer“ sein, das bisweilen klingt, als hätten sich THE MAMAS & PAPAS mit den GENESIS der mittleren Phase zusammengetan, um eine mild beschwingte Ode an die Liebe einzuspielen. GENESIS behalten allerdings die Oberhand.
Der friedvolle Auftakt führt allerdings ein wenig in die Irre, denn der zweite Track „Slave To Rock’n Roll“ gibt die Richtung preis, in der es zupackend und etwas härter weitergeht. Obwohl „(Love Is) The Answer“ auch nicht gerade ein Schleicher ist. Das Presse-Info legt nahe, dass „The Answer“ ein Album für Menschen ist, die „Bands wie STYX o.ä. im Regal stehen“ haben. Da ist was dran.
Carducci und seine Begleiter*innen spielen rustikalen Hardrock, der manchmal kräftig Richtung Rock’n Roll-Schuppen ausschlägt („Slave To Rock’n Roll“, ganz besonders im abschließenden Radio-Cut), aber auch immer für proggige Schnörkel zu haben ist. Was alle Songs, auch mit den beiden Vorgänger-Alben, verbindet, ist der zugrundeliegende beschwingte Charme, der kaum von düsteren Wolken überschattet wird. Mit Wehmut sieht es anders aus wie „Superstar“, der längste Song des Albums, belegt. Das ist feiner melodischer Progressive Rock, durchsetzt mit dekorativen Keyboardparts und jenen kleinen Steve Hackett-Reminiszenzen, die Carducci bereits auf seinen früheren Werken schätzte und einspielte. Beginnt zart, nimmt ordentlich an Fahrt auf, um dann wieder in beseelte KANSAS-Balladen-Sphären hinabzugleiten.
Hier wie an anderer Stelle scheut sich FRANCK CARDUCCI nicht, in fremden musikalischen Gefilden zu wildern. Ein kurzer, stimmig eingebauter Gospelpart mischt das Geschehen auf, wenig später spielt Thierry Seneau im besten Stück des Albums (dem atmosphärischen „Game Of Life“) eine gedämpfte Jazz-Trompete; das ebenfalls starke „Asylum [feat. Derek Sherinian]“ beinhaltet erneut Gospelanklänge, flirtet mit dem Blues – und spendiert GENESIS‘ „Mama“ ein kurzes „Haha Haha“.
FAZIT: Frank Carducci hat sich weiterentwickelt. Als Sänger ist er gereift, musikalisch hat er den melodischen Hardrock für sich entdeckt, der geschickt mit symphonischem Progressive Rock verbunden wird. Kleine Extravaganzen gibt es obendrauf. Trotz seiner gepflegten Härte schmeichelt das abwechslungsreich und kompetent eingespielte Album den Ohren. Wer GENESIS, KANSAS, KAYAK, DEEP PURPLE, STYX, ALAN PARSONS und ein bisschen was darüber hinaus mag, dürfte an „The Answer“ viel Gefallen finden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- (Love Is) The Answer
- Slave To Rock ‘n’ Roll
- Superstar
- The After Effect
- The GameOof Life
- Asylum [feat. Derek Sherinian]
- On The Road To Nowhere (Bonus track)
- Beautiful Night (Bonus track)
- (Love Is) The Answer (Radio Cut)
- Slave To Rock ‘N’ Roll (Radio Cut)
- Bass - Franck Carducci
- Gesang - Franck Carducci, Antonino Reina, Olivier Castan, Mary Reynaud, Christophe Obadia
- Gitarre - Franck Carducci, Christophe Obadia, Steve Marsala, Fabrice Dutour
- Keys - Olivier Castan, Derek Sherinian
- Schlagzeug - Antonino Reina, Jimmy Pallagrosi
- Sonstige - Mary Reynaud (theremin)
- Oddity (2011) - 10/15 Punkten
- Torn Apart (2015) - 12/15 Punkten
- The Answer (2019) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 19.12.2019 |
Na da ich mal gespannt, denn auf seinen bisherigen Scheiben war der Gesang z.T. unterirdisch |
Jochen
gepostet am: 20.12.2019 User-Wertung: 11 Punkte |
Doch Thomas, er hat sich gemacht. Mag sein, dass ihm das straightere Material besser liegt und acht Jahre seit dem Debüt nicht nur Vergänglichkeit, sondern auch Entwicklung bedeuten. Vielleicht stützen ihn auch seine Kollegen besser. Mary Reynaud ist ebenfalls ein Gewinn. |